Die Orgel in der Evangelischen Kirche Eichstetten
 

 

Die Kegelladenorgel mit 1350 Pfeifen wurde 1865/66 von 
Johann Heinrich Schaefer erbaut und steht seit 1960 
unter Denkmalschutz.

Ursprünglich mit 22 Registern für 3779 Gulden geplant, 
hielt sich Johann Heinrich Schaefer nicht an das gegebene Angebot und baute einfach 2 Register mehr ein.


So sollte die Orgel jetzt 4678 Gulden kosten, was dem damaligen Pfarrer Sevin und dem Bürgermeister Bär zu teuer erschien. 
Daraufhin wurde ein Sachverständiger eingeschaltet. 
Als sich nach dessen Begutachtung (der "handwerklich guten Arbeit") alle einigten, stand der Kaufpreis mit 4500 Gulden fest.

Seither wurde die Orgel mehreren Sanierungen unterzogen, dennoch wurden Haupt.- u. Rückpositiv nicht verändert. Lediglich die sichtbaren Prospektpfeifen wurden durch 
Zinkpfeifen ersetzt. Außerdem besitzt die Orgel seit 1935 ein elektrisches Gebläse. Bei etwaigen Stromausfall kann mit Hilfe von "Orgeltretern" die Orgel dennoch in ihrer 
romantischen Kunstrichtung erklingen. 

Auch im Jahre 2011 wurde die Orgel einer Generalsanierung unterzogen. Rund 90.000 Euro wurden dazu ausgegeben. Das Ergebnis ist nahezu hervorragend. Lediglich die wieder in ihren Originalzustand versetzten Blasebälge zeigen "gewisse" Schwierigkeiten. So poltern diese ziemlich laut und es kommt während des Orgelspiels zu Tonschwankungen bis hin zu Tonaussetzern. Diese Disharmonien erfordern weitere "Feinabstimmungen".

   
   

Die Register:

Bourdon 16´
Quint 2 2/3´
Superoctav 2´
Octav 4´
Principal 8´
Violadi Gamba 8´
Gedeckt 8´
Floete 8´
Traversflöte
Gemshorn 4´
Mixtur 6fach

Flautino 2´
Fugara 4´
Dolce 4´
Aeoline 8´
Rohrflöte 8´
Salicional 8´
Principal 8´

 

 

   
Pedal:

Floetenbass 4´
Fagottbass 8´
Octavbass 8´
Violonbass 16´
Subbass 16´
Principalbass 16´

Koppeln:

Pedal - Manual 1
Pedal - Manual 2
Manual 1 - Manual 2

Tutti

 

Das Innenleben der Orgel:

unten die Mechanik, die von den Tasten bedient wird;
darüber die Pfeifen, die bei geöffneten Ventilen erklingen.

 

Eine Orgel ist eine recht komplizierte "Maschine". Im wesentlichen besteht sie aus drei Teilen: der Traktur, dem Windwerk und den Pfeifen.
Zur Traktur gehört die gesamte technische Spieleinrichtung, also die Klaviaturen und Registerzüge im Spieltisch, sowie die Anlage zur Übertragung des Tastendrucks auf die Pfeifenventile. In der klassischen Barockorgel ebenso wie in vielen der heute gebauten Instrumente hängt die Traktur wie ein filigranes Gitterwerk aus feinen Holzstäben, den "Abstrakten", unter den Windladen.
Die Windladen, das Gebläse und der Magazinbalg bilden das Windwerk: Das Atemsystem der Orgel, das die Pfeifen mit dem zum Anblasen nötigen Luftdruck versorgt.
Die Pfeifen stehen, in Registern gegliedert, auf den Windladen. Jedes Register - eine durchlaufende Reihe von Tönen - hat einen eigenen Klangcharakter, der aus der Bauart und aus der Intonation der Pfeifen entspringt. Man unterscheidet zwei Pfeifenfamilien: die Lippenpfeifen und die Zungenpfeifen:
 

- Der Ton einer Lippenpfeife wird durch einen Luftstrom erzeugt, der sich an einer scharfen Kante, der sogenannten Lippe, bricht und dadurch die in der Pfeife eingeschlossene Luftsäule in Schwingungen versetzt. Das klingt recht einfach, ist aber ein äußerst komplizierter, immer noch nicht völlig erforschter Vorgang. Erst vor einiger Zeit ist es gelungen, mit Hilfe einer speziellen Aufnahmetechnik, der Interferometrie, die Grundlage zu einer physikalischen Theorie des Pfeifenklanges zu erarbeiten.

- In den Zungenpfeifen wird der Ton von einem Metallplättchen gebildet, das im Luftstrom vibriert. Diese manchmal näselnd, manchmal hell schmetternden Register heißen Trompete und Bombarde, Posaune und Regal. Die einzelnen Register wählt der Organist vom Spieltisch mit Hilfe der Registerzüge aus.